Nach dem Aufstehen um 3 Uhr morgens brachte uns das Shuttle in die Stadt. Nach kurzem Spaziergang erreichten wir auch unseren Bandstand. Dort war leider das Chaos ausgebrochen. Ihr Bandwagen ist auf der Autobahn von der Straße abgekommen und liegt im Graben. Nach einer halben Stunde warten mit Gratisgetränken haben wir uns dann entschlossen auf eigene Faust loszugehen. Zuerst sind wir einer Band mit Lautsprecherboxen auf Vollgas nachgegangen, dann haben wir zum Glück die Steel Band gefunden, der ich schon das letzte mal vor drei Jahren nachgegangen bin. Stephan hat sich auch sogleich mit der Schlammbadewanne angefreundet, die die Band nachgezogen hat und sich als Ganzer mit Handy und Allem hineingelegt. Wir anderen haben uns auf die Farben beschränkt.
Beim Morgengrauen sind wir mehr oder weniger gut betrunken vom Shuttle wieder abgeholt worden und haben ausgiebig geduscht. Nach ein paar Stunden Schlaf gingen wir den Karnevalsmontag begutachten. Der Montag ist nur halb so gut, weil die meisten Leute noch nicht im vollen Kostüm unterwegs sind - das kommt dann erst morgen. Trotzdem konnten wir schon viel sehen.
Zum Abschluss haben wir uns Phoulouri mit Mangosoße und dann leider noch Phoulouri mit Pfeffersoße gegönnt. Das sind kleine frittierte Bällchen in Soße. War gut, nur die Pfeffersoße war wirklich übelst scharf!
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Botanischer Garten und Port of Spain
Da morgen der Karnevalsauftakt ist, haben wir heute ein bisschen entspannt. Nach einem späten Frühstück sind wir mit dem Shuttle nach Port of Spain hinuntergefahren. Zuerst haben wir uns den botanischen Garten angesehen.
Dann sind wir quer über Queens Park Savannah in die Stadt marschiert auf der Suche nach dem Kinderkarneval, den wir dann aber leider verpasst haben. Wir sind dann bis zum Sonnenuntergang durch die Stadt spaziert.
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Asa Wright Vogelreservat und Caroni Sümpfe
Heute haben wir fast den ganzen Tag im Asa Wright Vogelreservat verbracht. Wir hatten eine richtig nette Führerin, die uns auch ganz viele Vögel und Pflanzen zeigte. Nach einem sehr guten Buffet mit lokalem Essen haben wir eineinhalb Stunden auf der Terrasse verbracht und Vögel beobachtet - traumhaft!
Bei der Heimfahrt ließ sich der Fahrer nach langem hin und her überreden uns bei den Caroni Sümpfen rauszusetzen und wir fuhren mit dem Boot in die Mangroven hinein um die roten Scharlachsichler und die weißen Silberreiher und Kuhreiher zu beobachten.
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Pigeon Point und Trinidad
Nachdem unser Flug nach Trinidad um 14:30 losgeht, haben wir uns entschlossen am Vormittag am Strand zu entspannen. Pigeon Point - der angeblich schönste Strand Tobagos - ist ja nicht weit von unserem Hotel. Wir waren ein bisschen schwimmen und David und Susanne haben die Zeit genutzt Fotos von den Kite Surfern zu machen. Einen Cocktail haben wir noch am Strand genossen, dann gings los nach Trinidad.
Am Flughafen in Port of Spain, der Hauptstadt von Trinidad, waren acht der traditionellen Karnevallskostüme ausgestellt mit Erklärung der Bedeutung. Hier eine Übersetzung der Tafeln (Die 2012 Karnevals Fotos findet ihr dann im Album vom Karneval):
Pierrot Grenade:
Pierrot Grenade (Pierrot von der französichen Clownfigur) war eine fein gekleidete Karnevalsfigur und ein äußerst begabter Gelehrter / Hofnarr, der stolz auf seine Fähigkeit war jedes Wort auf seine eigene Art zu buchstabieren und Shakespeare Charaktere, wie Julius Caesar, Marcus Antonius und Othello, lang und breit zu zitieren. Pierrot Grenade ist eine Satire auf die reicheren und respektableren Pierrots.
Pierrot Grenades haben wir keine gesehen - doch der hier kam ihm wohl am nächsten:
Baby Doll:
Der Baby Doll Charakter, welcher bereits nicht mehr existiert, wurde bis in die 1930er gespielt. Die Karnevalsfigur porträtiert eine bunt gekleidete Puppe mit einem Rüschenkleid und einem Bonnet. In ihren Armen trägt sie eine Puppe, die ihr uneheliches Kind symbolisiert. Die Verkleidete stoppt männliche Passanten und beschuldigt sie, der Kindsvater zu sein.
Auch hiervon haben wir keine gesehen, aber MacFarlane hat eine grausige Version davon gemacht:
Clown:
Traditionell wurden die Clowns als „Narren“ angesehen und präsentierten alle möglichen Possen um die Menge zu erheitern. Diese Clowns trugen weite Kleidung und große rote Nasen, wirres Haar, große Schuhe und hatten oft weiße Gesichter.
Obwohl wir hiervon auch keine gesehen haben, gab es doch ein paar Clownartige gestalten:
Mad Cow (Wahnsinnige Kuh):
Die Kuh Band geht zurück auf die Tage der Camboulay, dem Vorgänger des Karnevals (ein Erntedankfest bei dem Calypsomusik gespielt wurde) und wurde traditionell von Schlachthaus Angestellten gespielt. Am Karnevalsmontag bestand diese Band aus einer kleinen Gruppe von Männern, die mit Kleidern, die aus Reissäcken genäht wurden, bekleidet waren.
Hier haben wir ein Exemplar vom Karneval 2012:
Dame Lorraine:
Die Dame Lorraine war ein Karnevalscharakter, der von den französischen Plantagenbesitzern des 18. und frühen 19. Jahrhunderts gespielt wurde. Sie kleideten sich in elegante Kostüme der Französischen Aristokratie und zogen in Gruppen in Privathäusern und -höfen am Karnevalssonntag in der Nacht auf.
Hier auch beim Karneval:
Suck me nose sailor (Lange Nase Matrose):
Dieser Charakter wurde während der 1880er eingeführt, als amerikanische, französische und englische Marineschiffe nach Trinidad kamen. Heute ist es eine der dominierenden Karnevalsfiguren und wurde oftmals abgeändert.
Keine “Langnasen” aber viele Matrosen:
Jab Jab:
Der Name dieses Mas Charakters kommt vom französischen Dialekt für „Diable Diable“, was soviel wie einen hübschen Teufel bedeutet. Das Kostüm erinnert an einen Mittelalterlichen Hofnarren.
Eine Band war als Jab Jabs verkleidet:
Bat (Fledermaus):
Das Fledermauskostüm ist normalerweise schwarz oder braun und enganliegend. Der Kopfteil bedeckt den gesamten Kopf und wird aus Schwanendaunen und Pappmaschee gefertigt - Gesicht, Zähne, Nase und runde Augen. Der Mund wird zum Durchsehen verwendet und öfters mal wird die Maske auf die Stirn hinaufgeschoben um frische Luft zu tanken.
Auch hiervon eine:
Weitere Traditionelle Charaktere sind:
Fancy Indians (extravagante Indianer):
Eines der spektakulärsten Mas Kostüme, die Fancy Indians, basiert auf die Ureinwohner Nordamerikas. Der Verkleidete selbst entscheidet wie teuer oder extravagant sein Kostüm sein soll. Diese Bands enthalten oft den Chief und seine Familie, eine Gruppe von Chiefs oder eine Gruppe von Kriegern.
Moko Jumbie:
Die Stelzentänzer sind in der ganzen Karibik verbreitet. Es ist ein traditioneller Charakter der ursprünglich aus Westafrika kommt. Das Wort “Moko” kommt stammt vom Namen eines Westafrikanischen Gottes und “Jumbie” oder “Ghost” (Geist, Gespenst) wurde von den befreiten Sklaven nach der Sklavenbefreiung hinzugefügt. Der allgemeine Glaube war, dass die Höhe der Stelzen mit der Fähigkeit Böses vorherzusagen gleichzusetzen war. Die Moko Jumbies wurden als die Beschützer des Dorfes gesehen.
In Trinidad wurden uns dann auf der Straße Leguane angeboten, wir haben uns aber doch entschieden stattdessen ins Sweet Lime Abendessen zu gehen.
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Cocricos und Englishmen's Bay
Etwas später als am Vortag sind wir heute Richtung Norden losgefahren. Als allererstes haben wir dann unsere Touren für den zweiten Teil in Tobago geplant. Als dann alles erledigt war, sind wir dann noch ein bisschen im Kreis gefahren, bis wir eine Tankstelle gefunden haben, die auch Benzin für uns hat. Dann war es auch schon Mittag als wir am Mt. Irvine Bay angekommen sind und dort im Surf Restaurant Flying Fish sowie Hai mit Pommes oder Brötchen gegessen haben.
Gesättigt haben wir dann gleich ein paar Kurven weiter eine verlassene Farm aufgesucht auf der Tobagos Nationalvögel, die Cocricos, gefüttert werden. Zwar nur um 10:00 und um 16:00 aber wir haben das kurzerhand selbst übernommen und ihnen die Schalen unserer saftigen Guaven überlassen. War das ein Augenschmaus! Eine ganze Horde dieser Fasanartigen Vögel hat sich auf unsere Früchte gestürzt und wir konnten sie ganz aus der Nähe betrachten.
Sobald wir alles aufgegessen haben, wollten wir noch die auf einer Tafel angepriesenen Wanderwege mit der traumhaften Aussicht erkundschaften. Also ab den Berg hinauf. Aber leider war die Aussicht ein wenig verwachsen. Trotzdem konnten wir jede Menge tolle Fauna und Flora bewundern.
Zurück beim Auto entschlossen wir und dann noch zu einer abendlichen Fahrt um die halbe Insel zum Englishmen’s Bay. Englishmen’s Bay ist ein sehr steiler Strand mit ständig starken Wellen, die uns sehr viel Spaß bereitet haben.
Zum Essen gab es leider nichts mehr und auf dem gesamten Heimweg haben wir auch nichts gefunden. Die glorreiche Idee des Reiseführers zum Lobster Terminator (soviel Hummer, wie man essen kann) zu fahren, hat leider nichts gebracht - dort war es irgendwie tot. Stattdessen haben wir sehr gute Pizza gegessen und dann unsere Koffer gepackt, denn bald geht es nach Trinidad!
Restliche Fotos:
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